Bahn-Privatisierung macht alles besser und billiger, haben sie gesagt. Was für ein Quatsch! Im Moment erleben wir die bitteren Folgen dieser Politik: Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) will die langfristigen regulären Verträge mit dem angeschlagenen Bahnunternehmen Abellio Rail NRW zum 1. Februar beenden. Die wichtigen Bahnstrecken sollen jetzt im Hau-Ruck-Verfahren per Notvergabe neu vergeben werden.
Was für ein Desaster! Nicht nur, dass diese Privatisierungs-Pleite das Land NRW mit mindestens 380 Millionen Euro zusätzlich teuer zu stehen kommt. Auf der Strecke bleiben könnten auch die mehr als 1.000 Abellio-Beschäftigten in unserem Bundesland. Und alle, die an Rhein und Ruhr auf die Bahn angewiesen sind, müssen ein erneutes Umstellungs-Chaos befürchten, falls ein anderes Unternehmen den Zuschlag erhält.
Meine Gedanken sind bei den Beschäftigten von Abellio, die vor einer völlig ungewissen Zukunft stehen. Diese vermurkste Verkehrspolitik geht nicht auf ihr Konto. Schuld sind die, die ihre Arbeitsplätze in einem unterfinanzierten Privatunternehmen angesiedelt haben. Schuld sind die, die auf die absurde Idee kamen, dass sich mit Konkurrenzdruck und Dumping-Wettbewerb Probleme lösen lassen.
Die endgültige Entscheidung darüber, wie es mit dem Nahverkehr an Rhein und Ruhr weitergeht, hat der VRR auf den 9. Dezember vertagt. So oder so: Der heutige Tag muss ein Weckruf für die Ampel-Parteien sein! SPD, Grüne und FDP haben in ihrem Sondierungs-Papier angekündigt, die Deutsche Bahn zu zerschlagen. Sie wollen das im Nahverkehr krachend gescheiterte Wettbewerbs-Modell auch im Fernverkehr umsetzen. Zu Recht regt sich dagegen massiver Widerstand. Dieses schädliche und gefährliche Vorhaben müssen wir unbedingt verhindern!