DIW-Forscher fordern Grunderbe für alle Deutschen

Während einige wenige Millionen erben, bekommen andere nichts. Eine Ungleichheit, die der Staat angehen sollte, fordert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Zum Bericht bei ntv vom 15.12.2021. Der Vorschlag spricht ein wichtiges Problem an: Nämlich die krasse Ungleichverteilung von Vermögen. In Deutschland besitzen die 45 reichsten Haushalte so viel wie ärmere Hälfte der Bevölkerung. Das muss man sich mal vorstellen: Ein kleiner Schulbus voll Superreicher hat genauso viel wie 40 Millionen Menschen in unserem Land!

Dazu kommt: Wer in Deutschland reich werden will, muss reich erben – alles andere ist die absolute Ausnahme. Und wer bereits reich ist, erbt am häufigsten und auch mit Abstand die höchsten Beträge. Die Hälfte des vererbten Geldes geht geht an die obersten zehn Prozent, die anderen 90 Prozent der Menschen teilen sich die andere Hälfte, wobei ein riesiger Teil ganz leer ausgeht.

Um die Vermögensungleichheit abzubauen, brauchen wir endlich angemessene Erbschafts- und Vermögenssteuern. Die Ampel hat da ja leider schon klar gemacht, dass da von ihr erstmal überhaupt nichts zu erwarten ist. Deshalb ist es sehr gut, dass das DIW auf dieses himmelschreiende Gerechtigkeitsproblem hinweist. Die vorgeschlagenen Auflagen zur Verwendung des Geldes zeigen aber auch die Grenzen des Modells. Da ist zum Beispiel die Rede von Erwerb von Wohneigentum, Selbstständigkeit und Unternehmensgründungen. Aber: Wer jeden Tag hart arbeitet, und trotzdem wegen Niedriglöhnen nicht genug verdient, um überhaupt irgendwas anzusparen, kann sich auch von 20.000 Euro kein Eigenheim leisten.

Deswegen brauchen wir endlich flächendeckend faire Löhne, öffentliche Investitionen in bezahlbaren Wohnraum und in ein Bildungs- und Sozialsystem, das allen zur Verfügung steht und gesellschaftliche Ungleichheit abbaut. Mit unserem Steuerkonzept haben wir einen auf den Cent durchgerechneten Vorschlag, wie das finanzierbar ist.