Nein zum Import von Fracking-Gas!

Was für ein wirtschaftspolitischer Unfug: Der grüne Klimaminister Robert Habeck will den Bau von Flüssiggas-Terminals an der deutschen Küste fördern. Gegen die Errichtung protestiert die Klima- und Umweltbewegung seit Jahren.

Flüssiggas ist besonders klimaschädlich, denn es wird für den Transport über den Atlantik auf minus 160 Grad gekühlt. Richtig katastrophal ist die Bilanz, wenn es durch Fracking gewonnen wird: Chemikalien-Schlamm, Gefahr für Böden und Grundwasser, Treibhausgase. Trotzdem üben die USA enormen Druck aus, um ihr schmutziges Fracking-Gas nach Europa zu verkaufen.

In der Opposition forderten die Grünen ein Import-Verbot für Fracking-Gas. Jetzt ist alles anders. Denn bisher kommt weniger klimaschädliches Erdgas durch Pipelines aus Russland zu uns. Der aktuelle Konflikt mit Russland ist den Grünen so wichtig, dass sie dafür ihre umweltpolitischen Ziele über Bord werfen.

Das hat schlimme Folgen. Noch 2020 hat die Bundesregierung erklärt, dass konventionelles über Leitungen transportiertes Gas für eine Übergangszeit nötig sei. Fracking-Gas habe jedoch selbst dann keine positiven Klima-Wirkungen, wenn die krass schädliche Förderung bei uns in Deutschland stattfinden würde. Und noch viel weniger, wenn es auf schmutzigen Schiffen über den Atlantik gefahren wird.

Genau dafür wollen die Grünen jetzt Infrastruktur an der deutschen Küste bauen – ein verheerender Kurswechsel. Entschlossener Widerstand ist nötig! Wo bleiben eigentlich öffentliche Unterschriftenlisten und Twitter-Empörung von denjenigen Linken, die das Böse auf Erden kommen sahen, als mein Fraktionskollege Klaus Ernst zum Vorsitzenden des Ausschusses für Klimaschutz und Energie gewählt wurde? Dröhnendes Schweigen.

Das sollten wir ändern. Aus ideologischen Gründen eine riesige Infrastruktur zum Flüssiggas-Import aufzubauen, ist wirtschafts- und klimapolitischer Wahnsinn. Die Pläne müssen gestoppt werden.