Ortstermin bei uns in Duisburg-Marxloh: Zusammen mit Gerhard Trabert haben wir den Petershof besucht: Notunterkunft für Obdachlose, kostenloser Mittagstisch, Kleiderkammer, provisorisches Lazarett für Menschen ohne Krankenversicherung. Ein Ort, an dem unglaublich wichtige Arbeit geleistet wird – und den es trotzdem eigentlich überhaupt nicht geben dürfte.
Es ist trauriger Alltag und Skandal zugleich, dass hier bei uns, mitten in einem der reichsten Länder der Welt, Menschen in einem Container neben der Kirche übernachten müssen. Es ist schlimm, dass Patientinnen und Patienten provisorisch in einem Pfarrsaal behandelt werden müssen – weil alleine in Duisburg viele tausend Menschen ohne Krankenversicherungsschutz leben müssen. Es ist so wichtig, dass hier gut hundert Ehrenamtliche mit aller Kraft versuchen, all das auszugleichen, was die staatliche Sozialpolitik versäumt oder verursacht hat. Aber es ist eine Schande, dass sie es müssen.

Um so wichtiger ist es, gemeinsam zu besprechen, wie wir unsere Arbeit gegen diesen alltäglichen Skandal noch effektiver gestalten können. Ganz besonderen Dank daher an Pater Oliver und die anderen Petershof-Aktiven sowie Gerhard Trabert vom Verein Armut und Gesundheit in Deutschland e.V. Aber auch an unseren NRW-Spitzenkandidaten Jules El-Khatib, unsere Duisburger Landtagskandidatinnen Helen Klee und Annabella Peters, und all den weiteren Genossinnen und Genossen von DIE LINKE. Duisburg, die heute dabei waren.

Was also tun? Natürlich die Aktiven vor Ort nachhaltig unterstützen. Und außerdem für konkrete Verbesserungen streiten, also den Abbau von Diskriminierungen, bessere finanzielle Ausstattung und soziale Gesetzesänderungen. Darüber hinaus dürfen wir aber auch nicht vergessen: Während diese schlimme Not mitten unter uns existiert, sammelt sich am anderen Ende der Nahrungskette bei einigen wenigen ein obszöner Reichtum an – sogar mitten in der Krise. Beides hängt zusammen. Wir müssen die riesigen Vermögen endlich gerecht an der Finanzierung unseres Sozialsystems beteiligen, um diese himmelschreiende Ungerechtigkeit zu bekämpfen.

