Was passiert, wenn die Engergiepreis-Steigerung sich nochmal verdoppelt?

Wie schlimm wird die Krise, wenn die Regierung die aktuelle Wirtschafts- und Energiepolitik mit den Sanktionen fortsetzt? Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit hat eine neue Studie veröffentlicht. Die Ergebnisse sind keineswegs beruhigend.

Selbst, wenn auf wundersame Weise weitere Energiepreis-Sprünge ausbleiben sollten, wird die Wirtschaft hierzulande demnach in den kommenden acht Jahren 260 Milliarden Euro an Wertschöpfung verlieren. Allerdings schließen viele Expertinnen und Experten ja nicht aus, dass sich bei Fortsetzung der Sanktionspolitik die Energiepreis-Steigerung nochmal verdoppelt. In diesem Fall wird die Wirtschaftsleistung schon im kommenden Jahr fast vier Prozent niedriger sein als ohne die Krise, so die Modellrechnung. Massenarbeitslosigkeit droht: Innerhalb der kommenden drei Jahre fallen den Entwicklungen dann 660.000 Arbeitsplätze zum Opfer.

Die Forscherinnen und Forscher beschreiben dabei ein sich selbst verstärkendes Szenario: In der energieintensiven Baustoff-, Metall- und Chemieindustrie kommt es zu Produktionsausfällen. Arbeitsplätze werden jedoch nicht nur dort vernichtet: Entlang der Lieferketten kann dadurch in ganz unterschiedlichen Bereichen weniger hergestellt werden, und die Preise explodieren weiter. Die hohe Inflation sorgt dann für einen anhaltenden Rückgang der Kaufkraft in der gesamten Bevölkerung. Brutale Jobverluste gibt‘s so auch im Dienstleistungssektor, zum Beispiel in der Gastronomie. Kein Wunder, wenn die Menschen es sich einfach nicht mehr leisten können auswärts essen oder trinken zu gehen.

Und wir reden hier nicht über einen kurzfristigen Einbruch. Sogar im Jahr 2030 wären die Auswirkungen noch spürbar, ergeben die Modellrechnungen.

Nochmal in aller Klarheit: Bei diesem Szenario geht es nicht um einen kompletten Gas-Lieferstopp. Dafür hat sich das Institut noch nicht mal getraut Berechnungen anzustellen. Dessen Wirkung „würde über das vorliegende Verschärfungsszenario noch hinausgehen“, betonen die Forscherinnen und Forscher.

Fazit: Sanktionen wirken, auch bei uns. Wer kann angesichts dieser Zahlen eines bundeseigenen Forschungsinstituts ernsthaft glauben, ein einfaches „Weiter so“ wäre verantwortbar? Lassen wir die Regierung nicht damit durchkommen!