Bundesbank: Wirtschaftseinbruch und zehn Prozent Inflation

Jetzt sagt es auch die Bundesbank: Die Anzeichen häufen sich, dass wir auf dem Weg in eine ernsthafte Rezession sind. Wegen drohendem Gasmangel und den krass hohen Energiekosten rechnet die deutsche Zentralbank inzwischen mit einem deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgang der Wirtschaftsleistung. Und während dadurch immer mehr Arbeitsplätze in Gefahr geraten, explodieren die Preise weiter: Die Inflation werde in den kommenden Monaten voraussichtlich auf sage und schreibe zehn Prozent steigen, schreibt die Bundesbank in ihrem neuen Monatsbericht.

Zehn Prozent Inflation – das bedeutet, dass die Preissteigerungen uns deutlich mehr als ein Monatseinkommen pro Jahr wegfressen! Inzwischen befürchtet schon weit mehr als jeder Dritte hierzulande, die Energierechnungen nicht oder nur mit erheblichen Schwierigkeiten zahlen zu können. Das hat jedenfalls der jüngste ARD-Deutschlandtrend ergeben. Und der Sparkassen- und Giroverband hat berechnet: Schon jetzt bleibt bei sechs von zehn Haushalten am Monatsende kein einziger Cent mehr übrig. Um die Lebenshaltungskosten überhaupt noch irgendwie zu stemmen, geht‘s also schon jetzt an die hart erarbeiteten Ersparnisse.

Auch der Bundesverband mittelständische Wirtschaft schlägt Alarm. Demnach stellen die stark steigenden Energiepreise für vier von zehn Unternehmen in Deutschland eine existenzielle Bedrohung dar. Dabei sind für einige Firmen nicht mal mehr die hohen Stromkosten die größte Sorge, sondern die Frage, ob sie bald überhaupt noch an Strom kommen: Die Klagen von verzweifelten Betrieben häufen sich, deren Stromverträge gekündigt wurden oder auslaufen, und die nun keine Anschlussverträge finden. Denn anders als Privatkunden sind sie nicht geschützt, und aufgrund der stark schwankenden und unkalkulierbaren Strompreise sind einige Stadtwerke nach eigenen Angaben nicht in der Lage ihnen neue Verträge anzubieten.

Was für ein Energieversorgungs-Chaos! Angesichts dessen wird immer deutlicher: Finanzielle Hilfen sind unbedingt notwendig, aber sie alleine werden die Probleme wohl nicht lösen können. Wenn die Bundesregierung sich weigert, über die Folgen der Sanktionspolitik für die Menschen, ihre Arbeitsplätze und die Industrie zu reden, dann wird sie morgen von der ökonomischen Wirklichkeit überrollt. Die Gesellschaft wird diese Debatte so oder so führen – führen wir sie also von links!