Im Artikel von DER SPIEGEL wird deutlich, dass russisches Gas weiterhin indirekt nach Deutschland gelangt, trotz vermeintlicher Sanktionen. Auf meine Anfrage hin bestätigte das Bundeswirtschaftsministerium, dass russisches LNG über Terminals in Frankreich abgewickelt wird, da EU-weit keine Beschränkungen für diese Importe bestehen. Wohin das Gas nach der Regasifizierung geliefert wird, sei im Binnenmarkt nicht nachvollziehbar.
Ich kritisiere diesen Umgang scharf: Statt kostengünstiges Pipelinegas zu nutzen, importieren wir nun teureres und umweltschädlicheres Flüssiggas. Das untergräbt nicht nur die deutsche Wirtschaft und schadet dem Klima, sondern steht auch im Widerspruch zu unseren moralischen Ansprüchen. Erschreckend ist zudem die fehlende Transparenz: Laut AG Energiebilanzen kann der Ursprung von 40 Prozent der Erdgasimporte nicht nachvollzogen werden.